Schabrackenspitzmaus

Biologie

Breites Nahrungsspektrum, v.a. verschiedene Wirbellose, wobei Regenwürmer die wichtigste Nahrungsquelle darstellen. Lebt somit mehr als andere Spitzmausarten auch unterirdisch. Verbringt viel Zeit mit Suche nach geeignetem Territorium und verteidigt dieses anschließend gegenüber Rivalen, sichert sich damit genügend Nahrungsreserven für die kalte und nahrungsarme Winterzeit. Zum Nahrungserwerb und zum Schutz vor Feinden auf Boden bedeckende Pflanzenschicht oder gut nutzbares Spaltensystem angewiesen. Schwierig zu unterscheiden von Waldspitzmaus (S. araneus, in der Schweiz meist über 1000 m). Auch die Zwergspitzmaus (Sorex minutus), das kleinste Säugetier der Schweiz, ist der Schabrackenspitzmaus sehr ähnlich.

Lebensraum

Unterschiedliche Lebensräume mit guter pflanzlicher Bodenbedeckung. Wiesen, Wälder, Parks, auch Gewässerböschungen.

Verbreitung

Zürich: Wenig bekannt, nur vereinzelte bekannte Fundorte, wird aber oft von Katzen erbeutet und heimgetragen.

Gefahren
  • Katzen: Katzen erbeuten häufig Spitzmäuse, fressen sie aber nicht, weil sie ihnen nicht schmecken.
  • Fallen: Sichern Sie Orte mit senkrechten Wänden wie Schächte, in die Spitzmäuse hineinfallen können und aus denen sie nicht mehr selber hinausklettern können. Oder bieten Sie Ausstieghilfen an.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Eine ordentliche Unordnung ist lebenswichtig

Alle Spitzmäuse lieben Hecken mit einer dichten Krautschicht, verfilztes Gras, Kompost-, Stein- und Holzhaufen. Dort finden sie Deckung und Plätze für ihre Nester. Lassen Sie im Garten Grasstreifen zum Beispiel entlang von Mäuerchen oder Zäunen stehen. Verschieben Sie Aufräumarbeiten im Garten in den Frühling. Durch diese Massnahmen entstehen viele Verstecke für Kleinsäuger und speziell auch Spitzmäuse. Oder setzen Sie sich in Ihrer Wohnumgebung für eine naturnahe Gartengestaltung ein. Verwenden Sie auf keinen Fall Pestizide im Garten.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Eifrige Nahrungssucher

Über die Schabrackenspitzmaus ist wenig bekannt. Wie alle Spitzmäuse hat sie einen sehr hohen Energiebedarf und muss so ständig Futter suchen. Sie bevorzugt deckungsreiche Vegetation an Waldrändern, Hecken und an Ufern von Gewässern. Wie alle Spitzmäuse ist auch sie schwierig zu entdecken.

Bei der Schabrackenspitzmaus kann man die roten Zähne sehen.
Mehr Informationen

Schutz der kleinen Säugetiere. Eine Arbeitshilfe. Kanton Aargau. Sondernummer 36, November 2011. (pdf, 12MB)

Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Schabrakenspitzmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Gämse

Biologie
Lebt in Gruppen wechselnder Größe und Zusammensetzung. Größere Rudel bestehen aus Geißen, Jährlingen und Kitzen. Junge Böcke bilden im Sommer kleinere Gruppen. Ältere Böcke sind oft alleine unterwegs und schließen sich während der Brunftzeit (November/Dezember) den Geißenverbänden an. Zum Setzen (Mai/Juni) trennen sich die Geißen vom Rudel. Während der Brunftzeit häufig Auseinandersetzungen zwischen den Böcken. Platzböcke vertreiben andere Böcke und versuchen, Geißen in ihrem Territorium zurückzuhalten. Geiß setzt nach einer Tragzeit von 23 Wochen ein Kitz. Einem harten Winter fallen v. a. Kitze und durch Paarungszeit geschwächte Böcke zum Opfer. Nahrung: Kräuter, Blätter, Triebe von Nadel- und Laubhölzern, Zwergsträucher.
Lebensraum

Hauptverbreitungsgebiet im Bereich der Waldgrenze an Steilhängen, in Felspartien, in aufgelockertem Wald. Auch in tieferen Lagen.

Verbreitung

Zürich: Gelegentlich einzelne Tiere in unzugänglichen Gebieten im Üetlibergwald, die aus den Voralpen via Albiskette hierher gelangen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Scheue Kletterkünstler

Gämsen sind im Alpenbogen und im Jura heimisch. Ein paar Individuen finden jedoch immer einmal wieder den Weg in Siedlungsgebiete. Da Gämsen sehr scheu sind und nur vereinzelte Tiere so weit vordringen, gelingen einem Beobachtungen dieser stolzen Tiere nur mit viel Glück und mit Hilfe eines guten Feldstechers oder Fernrohrs.

Gämse steht auf Alpenwiese mit Felsen im Hintergrund
Deutlich sichtbar sind die nach hinten gebogenen Hörner und die schwarz-weisse Gesichtszeichnung.

Gämsen können im Wildpark Peter & Paul in St. Gallen beobachtet werden.

Spuren

Gämsen laufen auf zwei großen Schalen, besitzen weiter oben am Fuß jedoch zwei weitere kleinere Schalen (Afterklauen). Die Afterklauen drücken sich normalerweise nicht ab, wenn dann als kleine längliche Punkte unterhalb der Schalen. Die beiden großen Schalen sind länger als breit. Die Außenkanten drücken sich scharf ab, oft ist im Trittsiegel nichts anderes zu erkennen. Die Schalen sind schlank. Im Hinterfuß ist das Trittsiegel in der unteren Hälfte extrem bauchig, die Bauchigkeit ist im Vorderfußabdruck nur Ansatzweise im unteren Drittel zu finden.

Gämse linker Hinterfuß (unten im Bild) und linker Vorderfuß (oben im Bild). Afterklauen nicht zu sehen. Es sind nur die scharfen Außenkanten der Schalen zu erkennen. Trittsiegelmaße Länge Vorderfuß= 6,8cm.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock & Co.
Autor
Lorenz Heer
Verlag
Haupt Verlag, 2015
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Gämse mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Wasserspitzmaus

Biologie

Größte einheimische Spitzmaus. Jagt wirbellose Wassertiere, taucht bis zu 50 cm tief und 20 Sek. lang. Eines der wenigen giftigen Säugetiere: Giftdrüsen unter der Zunge produzieren Gift, das für Tiere bis Mausgröße tödlich wirkt; so werden auch größere Fische erbeutet. Weibchen verteidigen Territorien, Männchen streifen umher und suchen fortpflanzungswillige Weibchen. 2–3 Würfe von 4–8 Jungen zwischen März und August. Junge werden 4 Wochen gesäugt und nach 50 Tagen von der Mutter aus dem Nest gejagt. Geschlechtsreife im nächsten Frühjahr. Stirbt normalerweise im folgenden Herbst im Alter von höchstens anderthalb Jahren. Keine Winterruhe, bei schlechter Witterung Größeneinbuße der Organe und anderer Körperteile.

Lebensraum

Wasserläufe, stehende Gewässer mit gut bewachsenen Uferbereichen, welche Grabtätigkeit erlauben

Gefahren
  • Katzen: Katzen erbeuten häufig Spitzmäuse, fressen sie aber nicht, weil sie ihnen nicht schmecken.
  • Fallen: Sichern Sie Orte mit senkrechten Wänden wie Schächte, in die Spitzmäuse hineinfallen können und aus denen sie nicht mehr selber hinausklettern können. Oder bieten Sie Ausstieghilfen an.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Eine ordentliche Unordnung ist lebenswichtig

Alle Spitzmäuse lieben Hecken mit einer dichten Krautschicht, verfilztes Gras, Kompost-, Stein- und Holzhaufen. Dort finden sie Deckung und Plätze für ihre Nester. Lassen Sie im Garten Grasstreifen zum Beispiel entlang von Mäuerchen oder Zäunen stehen und sorgen Sie für viele Verstecke. Setzen Sie sich in Ihrer Wohnumgebung für die Renaturierung von Bächen ein.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Gute Schwimmerin

Die Wasserspitzmaus ist in ihrer Lebensweise an Gewässer gebunden und an stehenden und fließenden Kleingewässern mit guter Wasserqualität zu finden. Sie schwimmt gut, an Land bewegt sie sich bevorzugt in der dichten Ufervegetation. Weil sie selten ist und sehr versteckt lebt, ist sie schwierig zu entdecken. 

Bei der Wasserspitzmaus helfen die steifen Haare an Schwanz und Beinen beim Schwimmen.
Mehr Informationen

Schutz der kleinen Säugetiere. Eine Arbeitshilfe. Kanton Aargau. Sondernummer 36, November 2011. (pdf, 12MB)

Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Wasserspitzmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Waldmaus und Gelbhalsmaus

Biologie

Die Waldmaus und die Gelbhalsmaus sind in Europa häufig. Nacktaktiv, klettern und springen sehr geschickt, bis in die Baumkronen anzutreffen. Sehr mobil, besitzen große Aktionsradien. Bauen ihre Nester meist in Erdbauen zwischen Baumwurzeln oder unter Feldblöcken. Ernähren sich hauptsächlich von Samen (Eicheln, Bucheckern, Haselnüsse), Früchten, Knospen, grünen Pflanzenteilen und Insekten.

Eicheln und Bucheckern werden als Futterreserve für den Winter im Herbst gesammelt und versteckt. Die Bestandsdichten sind stark abhängig vom Nahrungsangebot. Lange Fortpflanzungsperiode von Januar bis Oktober. 5 bis 7 Junge werden 2 bis 3 Mal im Jahr geboren. Niedrigste Populationsdichten im Frühjahr, maximale Dichten nach Fortpflanzung im Sommer und Herbst. Nach Baummastjahren kann der Bestand extrem hohe Dichten erreichen. Feinde sind vor allem Eulen, aber auch andere Fleischfresser wie z.B. der Fuchs.

Lebensraum

Verschiedenartige Lebensräume wie Hecken, Waldränder, Wald, Parks und Gärten, im Winter gerne auch in Häusern und Ställen. Gelbhalsmaus: bevorzugt Mischwälder, vor allem reife Laubwälder wie Eichen- und Buchenwälder (kleinsäuger.at), aber auch baumreiche Gebiete mit Hecken oder Gärten.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Gezieltes Fördern nicht nötig

Sowohl Waldmaus als auch Gelbhalsmaus kommen häufig vor und brauchen keine spezielle Förderung. Wer sie in seinem Garten beobachten will, sollte ihn strukturreich mit vielen Verstecken und wilden Ecken gestalten.

Konflikte

Während des Winters, wenn die Waldmäuse aufgrund der Kälte teilweise in Gebäude eindringen, kann es vorkommen, dass sie an die Vorräte im Keller gehen und angeknabberte Lebensmittel hinterlassen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Die Waldmäuse sind auch Stadtmäuse

Je nach Verbreitungsgebiet und Häufigkeit des Auftretens kommen sowohl Waldmaus, als auch Gelbhalsmaus immer häufiger im Siedlungsraum vor. Vor allem im Winter kann man sie auch in Häusern entdecken. Beide Arten leben meist unterirdisch und sind dämmerungs- und nachtaktiv. Ihre Beobachtung gestaltet sich daher eher schwierig. Dennoch könnte es sein, dass es sich beim Rascheln an Bäumen oder unter großen Asthaufen um eine der Waldmäuse handelt. Achten Sie auf große Ohren und Augen. Katzen bringen öfter Waldmäuse oder Gelbhalsmäuse als Beute nach Hause.

Achtung Verwechslungsgefahr

Nicht nur können die Wald- und die Gelbhalsmaus leicht miteinander verwechselt werden, auch die Hausmaus sieht den beiden Arten sehr ähnlich. Die Hausmaus ist jedoch kleiner, hat einen Schwanz, der so lang wie ihr Körper und nie zweifärbig ist.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Waldmaus und Gelbhalsmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Rötelmaus

Biologie

Typische Wühlmaus mit Bauten in der Erde, Gänge verlaufen allerdings nahe der Oberfläche oder ganz in der Krautschicht. Keine Erdhaufen, klettert oft auch auf Bäume oder Sträucher. Nahrung besteht v. a. aus Kräutern, Gräsern, Samen, Früchten, Pilzen, aber auch aus Baumrinden und Kleintieren, im Herbst oft auch aus Nüssen ; legen Vorräte an. Tag- und nachtaktiv, mit abwechselnden aktiven Phasen und Ruhephasen. Fortpflanzungszeit von März bis Oktober oder sogar Dezember. Tragzeit etwa 20 Tage, Wurfgröße 1 – 6 Junge. Größte Dichten im Herbst. Während der Fortpflanzungsperiode sind v. a. die sexuell aktiven Weibchen territorial, Männchen überlappen mit ihren Territorien mehrere Weibchengebiete. Sucht im Winter z. T. Gebäude auf.

Lebensraum

Typischer Waldbewohner, aber auch in Hecken und Parkanlagen mit guter Krautschicht.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Die Rötelmaus kommt häufig vor und braucht keine spezielle Förderung. 

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Unterwegs im Unterholz

Rötelmäuse leben hauptsächlich im Wald und an Waldrändern mit dichtem Unterwuchs oder hohem Gras. Im Siedlungsgebiet kommen sie in deckungsreichen Parkanlagen, Hecken und waldartigen Bereichen vor. Die hübschen Wühlmäuse sind tag- und nachtaktiv. Mit etwas Glück kann man sie forthuschen sehen oder bei der Nahrungssuche beobachten. Im Winter können sie auch in Gebäuden entdeckt werden. Die Rötelmaus ist an ihrem rötlichen Fell, den freistehenden Ohren und dem eher langen Schwanz leicht zu erkennen und von den anderen Wühlmäusen gut zu unterscheiden.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Rötelmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mückenfledermaus

Biologie

Kleinste einheimische Fledermausart. Wurde erst in den 1990er-Jahren als eigene Art erkannt, bis dahin zu den Zwergfledermäusen gerechnet. Äußerlich sind die beiden Arten kaum voneinander zu unterscheiden, die Mückenfledermaus hat teilweise ein helleres Gesicht. Die beiden Arten rufen aber auf unterschiedlichen Frequenzen (Mückenfledermaus auf ca. 55 kHz, Zwergfledermaus auf ca. 45 kHz). Im Gegensatz zur Zwergfledermaus ist die Mückenfledermaus hier eher selten. Bildet große Kolonien (häufig mehr als 100 Tiere). Eher in tiefen Lagen, nahe von Gewässern.

Lebensraum

Siedlungsgebiet und Vegetationsränder, Landschaften in der Nähe von Flüssen oder Seen. Auenwälder. Quartiere in Gebäudespalten.

Verbreitung

Einzelnachweise im Siedlungsgebiet und bei der Limmat. Keine Wochenstube (Jungenaufzucht) in Zürich bekannt; Art nur bioakustisch nachgewiesen. Die nächsten Quartiere befinden sich in den Kantonen Luzern und Thurgau.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
  • Leimringe: diese in Eichen oder an Obstbäumen montierten Ringe zur giftfreien Schädlingsbekämpfung können, wenn sie ohne schützendes Gitter montiert werden, eine grausame Falle darstellen.
  • Baumschnitt: Baumschnittmaßnahmen in den Sommermonaten sollten vermieden werden.
  • Verletzungsrisiko Jalousiekasten: Da sich Mücken- und Zwergfledermäuse gerne in Jalousiekästen einquartieren, kommt es nicht selten zu Verletzungen, wenn der Bewohner des Hauses die Jalousien betätigt.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Altholz erhalten

Mückenfledermäuse nutzen Altholzbestände als Jagdlebensraum. Altholzbäume sollten deshalb, wenn immer möglich, erhalten bleiben, im eigenen Garten, in der Umgebung der Wohnsiedlung, im Park an ungefährlichen Stellen oder im Wald.

Insekten fördern

Mit einheimischer Bepflanzung des Gartens/Balkons können Sie die nötige Nahrungsgrundlage für Fledermäuse schaffen. Wenn Sie im Garten zusätzlich einen Teich anlegen, können Sie gezielt die Mückenfledermaus fördern.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Mückenfledermaus schaut aus Spalte heraus
Mückenfledermaus in Spalte
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Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Mückenfledermaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Feldmaus

Biologie

Ehemaliges Steppentier, bewohnt offene, trockene Flächen in Kolonien. Eingänge der Bauten sind oberirdisch durch Wegnetz verbunden. Keine Erdhügel, Erde wird bei den Eingängen lose verstreut. Lebt im Winter auch direkt unter dem Schnee. Feldmaus frisst vorwiegend Pflanzenstängel, Blätter, Samen und Baumrinden. Weist größte Vermehrungsrate unserer Kleinsäuger auf: nach ca. 20-tägiger Tragzeit werden 4 – 10 Junge geworfen, Weibchen nach Werfen sofort wieder befruchtungsfähig. Hohe Dichten mit bis über 2500 Tiere / ha möglich. Beutetier für Bussard, Turmfalke, Eulen, Hermelin, Fuchs und Katze. An feuchteren Standorten kommt die nah verwandte Erdmaus ( Microtus agrestis) vor, im Siedlungsgebiet vermutlich entlang von Gewässern mit guter Bodendeckung.

Lebensraum

Vorwiegend Wiesen und Weiden, eher trockene Standorte mit guter Bodendeckung.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Eine spezielle Förderung der Feldmaus ist nicht nötig, denn die Art kommt sehr häufig vor. Feldmäuse nutzen die dichte Vegetation von Böschungen, Hecken, dicht bewachsenen Feldwegen und Waldrändern zur Ausbreitung. Die Wühlmaus hat als Beutetier für viele Kleinraubtiere (z.B. Mauswiesel, Hermelin, Fuchs) und Greifvögel (z.B. Schleiereulen, Turmfalken) eine gewisse ökologische Bedeutung.

Konflikte mit dem Mensch

Feldmäuse werden lokal bekämpft, wenn sie durch ihre Gangsysteme zu starke Schäden an der Wiesenvegetation anrichten.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Wiesenbewohnerin

Die Feldmaus ist eine Bewohnerin von offenen, trockenen Flächen. Im Siedlungsgebiet kommt sie eher in Randgebieten vor mit Wiesen und Weiden und guter Bodendeckung. Feldmäuse zu entdecken ist schwierig. Am einfachsten erkundigen Sie sich nach einem Kleinsäugerspezialisten in ihrem Umfeld und begleiten diesen auf eine Fangaktion.

Feldmausspuren

Halten Sie in frisch gemähten Wiesen nach Eingängen zu den unterirdischen Bauen und den Wegnetzen an der Oberfläche Ausschau. Besonders nach der Schneeschmelze sind die oberirdischen Gänge als Erdwülste meist gut sichtbar. Frisch abgenagte Grashalme und Kot deuten auf die Anwesenheit der Wühlmäuse hin. Die Feldmaus ist sowohl tag- als auch nachtaktiv. Große Büschel von Knäuelgras (Dactylis glomerata) in der Wiese weisen auf die Fress- und Grabaktivität dieser eher zierlichen Wühlmaus hin.

Ein Hinweis: Die Feldmaus errichtet keine Erdhügel am Ausgang des Gangsystems, die stammen von ihrer Verwandten der Schermaus oder von Maulwürfen.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Feldmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.