Ortstreu. Winter- und Sommerquartiere liegen meist wenige Kilometer auseinander. In vielen Städten nachgewiesen, zählt in Bayreuth und Berlin zu den häufigeren, in den meisten Städten aber zunehmend zu den seltenen Fledermausarten. Paarung im Herbst oder Frühling. Junge kommen im Juni / Juli zur Welt, können bereits Ende Juli / Anfang August fliegen. Relativ langsamer, sehr wendiger Flug. Jagdgebiete in Wäldern und entlang von Hecken und Bäumen, Braune Langohren können Beute rüttelnd von Blättern, Blüten und Wänden ablesen und lassen sich auch kurzzeitig auf Zweigen nieder, um Ohrwürmer und Raupen abzulesen. Hauptnahrung Nachtfalter. Während des Winters werden unterirdische Schlafplätze oft gewechselt. Die großen Ohren werden während des Tages- und Winterschlafs unter die Unterarme geklappt.
Zwillingsarten Graues Langohr und Alpenlangohr (Verbreitung in den Alpen). Die 30 Fledermausarten der Schweiz sehen sehr ähnlich aus und lassen sich im Flug nur anhand der Größe und ihres Flugverhaltens sowie der Ultraschallrufe unterscheiden.
Kopf-Rumpf-Länge 3,7-5,5 cm, Flügelspannweite 24-28 cm, Gewicht 4,6-12 g.
Frischling. © Christian Bottlang / wildenachbarn.ch
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Jagende Braune Langohren
Braune Langohren besitzen die Fähigkeit, langsam und sehr wendig zu fliegen. Sie können senkrecht vom Boden starten und im Rüttelflug an Ort verharren. Im ländlichen Siedlungsraum können Braune Langohren entlang von Hecken und in Obstgärten oder bei großen Einzelbäumen beim Jagdflug beobachtet werden. Ein hilfreiches Werkzeug ist der Fledermaus-Detektor.
Fraßplätze mit Falterflügeln
Diese nächtlichen Jäger suchen ihre Beutetiere, mit Vorliebe Nachtfalter, im Blättergewirr von Bäumen und Sträuchern. Häufig wird die Beute im Rüttelflug von den Sträuchern oder vom Untergrund abgelesen. Erbeutet das Langohr große Falter, verzehrt es diese im Hängen an einem Fraßplatz und lässt unverdauliche Teile wie Flügel oder Fühler zu Boden fallen. Solche Jagdpausen-Plätze werden Fraßplätze genannt. Die herumliegenden Fraßreste verraten die Speisekarte dieser Flattertiere.
Bei blühenden Bäumen, z.B. einer Linde, sammeln sich in einer warmen Nacht tausende Insekten, und manchmal können auch Langohren bei der Jagd beobachtet werden.
Bestandesrückgang in den letzten Jahren
Das Braune Langohr leidet unter dichteren Verbauung und der Intensivierung in der heutigen Kulturlandschaft. Bestehende Quartiere von Braunen Langohren sollten daher unbedingt erhalten und gefördert werden. Oft fehlen auch Hecken und Strukturen, welche den Langohren als Flugrouten einen sicheren Weg ins Jagdgebiet ermöglichen.
Bepflanzen Sie Ihren Balkon und Ihren Garten mit einheimischen Pflanzen
Da diese Fledermausart Nachtfalter und andere größere Insekten frisst, kann mit einheimischer Bepflanzung des Gartens oder des Balkons viel zur Insektenvielfalt beigetragen werden. Besonders nachtblühende Stauden und Sträucher sind für Fledermäuse von besonderem Interesse. Große, blühende einheimische Bäume sind speziell wertvoll. Verzichten Sie bei der Behandlung Ihrer Pflanzen auf Insektizide und andere Gifte.
Infos der Stiftung Fledermausschutz (SSF) zu Braunen Langohren
Fledermaus-Ausstellung im Zoo Zürich
Fledermausschutz-Nottelefon: 079 330 60 60