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Grasfrosch (© Stefan Wassmer / stadtwildtiere.ch)
Wer ist es geworden und wer hat es sich ausgedacht? Von Apfelmoos und Knausbirne bis Zwerglibelle und Grasfrosch stehen die meisten Jahreswesen 2018 bereits fest. Der NABU Deutschland und der Naturschutzbund Österreich bieten die Jahreswesen und die Kontaktadressen der sie kürenden Organisationen im tabellarischen Überblick. Für die Schweiz fehlt ein entsprechender Überblick.
Natur des Jahres 2018
Stadtnatur an der Limmat in Zürich (Bild Sandra Gloor / stadtwildtiere.ch)
Die Stadt ist ein Lebensraum wie andere auch, etwa Waldgebiete oder ländliche Kulturlandgebiete. Wie artenreich städtische Gebiete sind, bestimmen wir Bewohnerinnen und Bewohner.
Dies bringt ein lesenswerter Artikel in der NZZ vom 28.12.2017 auf den Punkt.
Merkblatt der Eidg. Forschungsanstalt WSL "Biodiversität in der Stadt: für Mensch und Natur" von 2012.
© Igelzentrum Zürich
Igel in Zürich: mit Citizen Science den Igeln auf der Spur
Wie steht es um die Igel in unseren Siedlungsräumen? Dieser Frage stellten sich die Biologinnen und Biologen der Meldeplattform stadtwildtiere.ch in ihren Projekten „Igel gesucht“ und „Aktion StadtIgel“. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Igelbeobachtungen zu melden. Ausserdem kamen wildtierbiologische Methoden mit Spurentunnel und tatkräftiger Unterstützung von Freiwilligen zum Einsatz, mit welchen die Verbreitung der Igel in Zürich untersucht wurde.
Weniger Igel in Zürich – was sind die Gründe?
Die Resultate des Igelprojekts zeigen, dass die Igeldichte zwischen den Stadtgebieten stark variiert und dass die Verbreitungskarte besorgniserregende Lücken auf¬weist. Der Vergleich des Igelvorkommens der 1990er Jahre in Zürich mit den aktuellen Untersuchungen zeigt einen Arealverlust der Igelpopulation von 39 %, also mehr als einem Drittel.
Noch liegen die Gründe für den Rückgang im Dunkeln. Macht den Igeln die immer dichter werdende Stadt zu schaffen, sterile Gärten oder der zunehmende Verkehr? Oder spielt der Einsatz von Pestiziden in den Grünräumen eine Rolle?
Das Projekt StadtWildTiere wird die Gründe für die Verbreitungslücken weiter untersuchen und ruft dazu auf, Beobachtungen von Igeln und anderen Wildtieren auf der Meldeplattform stadtwildtiere.ch zu melden.
Zur Medieninformation des Projekts StadtWildTiere vom 11.12.2017
TV-Beitrag von TeleZüri zum Thema
Wir suchen: 3 Praktikantinnen / Praktikanten, 80 bis 100 % in den Projekten StadtWildTiere und Wilde Nachbarn im Raum Luzern, St.Gallen, Zürich
Start: April 2018
Bewerbungen bis am 6. Januar 2018 gemäss Ausschreibung.
Weitere Infos in der Ausschreibung
Ein Stadtfuchs stattete dem Bundespräsidenten im Schloss Bellevue einen kurzen Besuch ab. Er wurde dabei von einem Kameramann des ARD gefilmt, wie er durch die offene Tür ins Innere schlüpfte. Kurz darauf suchte er jedoch wieder das Weite.
Link zu den Filmaufnahmen
Bericht dazu im Stern
Im Rahmen der StadtWildTiere-"Aktion Asthaufen & Co." haben am 17. und 23. November Schülerinnen und Schüler eines Zürcher Schulhauses bei wunderbarem Herbstwetter Ast- und Laubhaufen für Wildtiere gebaut. Dabei haben sie Spannendes über Igel und den Winterschlaf erfahren. Vielen Dank an die fleissigen Helfer/innen, ihre Lehrpersonen, natürlich an die StadtNaturBeobachterin Tamara Brügger, die alles organisiert hat und an die Gärtner von Grün Stadt Zürich, welche das Astmaterial geliefert haben.
Wir haben kleine Tafeln aufgestellt, die Sinn und Zweck der Asthaufen erklären.
Eine Anleitung für den Asthaufenbau und die Tafel (in A4- oder A3-Format) können unter info@stadtnatur.ch bestellt werden.
© Cornelia Hürzeler / stadtwildtiere.ch
Eine Langzeitstudie aus Deutschland zeigt ein erschreckendes Bild: die Insekten-Biomasse hat in den letzten 27 Jahren um 75% abgenommen. Die Daten wurden seit 1989 an 63 Standorten in Naturschutzgebieten erhoben, also an Orten, in denen die Artenvielfalt und die Lebensbedingungen für Insekten verhältnismäßig gut sind. In anderen, mehr belasteten Gebieten, dürfte der Rückgang noch massiver sein.
Die dramatischen Resultate wurden gestern in der renommierten Zeitschrift Plos One publiziert. Gravierend sind die Resultate deshalb, weil Insekten für die Bestäubigung von Pflanzen zuständig sind und die Nahrungsgrundlage von tausenden von Wildtierarten sind. Die Gründe für den Rückgang sind jedoch noch nicht bekannt. An erster Stelle der möglichen Ursachen stehen die weltweit verwendeten Pestizide, aber auch die Lichtverschmutzung durch künstliches Licht und Klimaveränderungen dürften eine Rolle spielen.
Artikel in Zeit online
Artikel im DerStandard.at
Artikel in der NZZ
© Amt für Fischerei und Jagd Graubünden
Wie die Stiftung Pro Lutra berichtet, lebt seit kurzem ein Fischotter im Engadin! Das Tier tappte in eine Fotofalle. Das geben das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und die Kantone Bern und Graubünden in einer gemeinsamen Medienmitteilung bekannt. Das Fischottermonitoring vor einem Jahr konnte das Tier noch nicht nachweisen.
Aufgrund der Vorkommen in Österreich wurde der Inn schon als eine der Haupteinwanderungsachsen für Fischotter in die Schweiz beurteilt. Doch seit dem Nachweis eines Fischotters am Rhein in der Schweiz, tauchten Tiere zunächst an Aare, Rhone und Ticino auf – und erst jetzt am Inn.
Tatsächlich scheint der Fischotter den Inn in Österreich nur langsam zu besiedeln. In den letzten 10 Jahren eroberte sich der Fischotter jedoch weite Teile der Steiermark, Kärnten und Salzburg zurück, wie die neuste Studie aus Salzburg zeigt (Link). Zwar wurde im Tirol bereits 2007 ein Tier am Inn festgestellt (Bericht Pro Lutra Link). Die landesweite Kartierung Tirols im Jahr 2010 verlief jedoch ergebnislos.
Die Wiederausbreitung kann beim Fischotter rasant geschehen. Man kann deshalb davon ausgehen, dass sich die Fischotter unterdessen auch im Tirol bereits ausgebreitet haben. Von da ist es ein „Fischottersprung" in die Schweiz.
Medienmitteilung vom 16. Oktober 2017
Sichere Nachweise von Fischotter in der Schweiz, Stand Oktober 2017
Rotes Eichhörnchen aus Basel (© Marcus Bohler / wildenachbarn.ch)
Im Rahmen der „Aktion Eichhörnchen“ wird die Bevölkerung in der Schweiz und Liechtensteins aufgerufen, Eichhörnchen-Beobachtungen auf der Meldeplattform säugetieratlas.wildenachbarn.ch zu melden. Als zusätzliche Information ist die Fellfarbe der Eichhörnchen gefragt: Ist der Pelz fuchsrot oder braunschwarz? Die Meldungen fliessen in den neuen Säugetieratlas der Schweiz und Liechtensteins ein, welcher zurzeit von der Schweizerischen Gesellschaft für Wildtierbiologie SGW erarbeitet wird.
Die Verbreitungskarte der Eichhörnchen ist auch deshalb von Interesse, weil die nordamerikanischen Grauhörnchen auf dem europäischen Kontinent auf dem Vormarsch sind. Noch haben sie die Schweiz nicht erreicht. Aber in Norditalien lebt bereits seit ein paar Jahren eine Population der gebietsfremden Grauhörnchen. Sie sind etwas grösser als die einheimischen Eichhörnchen und konkurrenzstärker. In Grossbritannien haben sie die Eichhörnchen weitestgehend verdrängt.
Nordamerikanisches Grauhörnchen (© Sandra Gloor / wildenachbarn.ch)
In die Fotofalle getappt: Die Wildschweinbande auf nächtlicher Tour am Aarauer Zollrain (© ZVG).
Eine ganze Wildschwein-Rotte wurde mit der Überwachungskamera der Polizei fotografiert, wie sie mitten in der Nacht durch ein Stadtquartier streift (Bericht der Aargauer Zeitung vom 8.9.2017).
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